Ideen und Projekte für eine neue Gesellschaft
Ästhetik, Forschung, Entwicklung
Die Zentrifuge ist auf Initiative von Kreativen und Künstlern zu Beginn der postindustriellen Transformation Auf AEG entstanden. Im Jahr 2008 formierte sich ein gemeinnütziger Verein, der Kunstausstellungen sowie Vernetzungs- und und Kommunikationsformate in einer leeren Industriehalle auf dem stilllgelegten Gelände realisierte. Die Zentrifuge war damit einer der ersten kulturellen Nutzer auf dem Gelände und trug unter Leitung von Michael Schels mit Ausstellungen, Veranstaltungen, Workshops und Seminaren zur kulturellen (Re-)vitalisierung des Areals sowie zur kreativwirtschaftlichen Vernetzung in Nürnberg und der Metropolregion bei.
Im August 2014 hat die Zentrifuge Auf AEG verlassen und agiert seitdem ohne festen Spielort an wechselnden Locations, u.a. im Neuen Museum, in der Weinerei, im Digitalen Gründerzentrum ZOLLHOF, in der Villa Leon, in der Galerie 76 Auf AEG, im Z-Bau oder in der Galerie 2Bananas in Gostenhof. Siehe dazu #10jahrezentrifuge auf instagram oder auf Facebook.
Wir treffen uns regelmäßig an wechselnden Orten in Nürnberg, gerne auch zu Ausstellungen mit Kuratorenführungen, um uns danach noch bei einem geselligen Getränk auszutauschen. Interessierte sind herzlich willkommen – eine kurze Mail an info@zentrifuge-nuernberg.de genügt und wir teilen dir den jeweiligen Treffpunkt mit.
Im August 2014 hat die Zentrifuge Auf AEG verlassen und agiert seitdem ohne festen Spielort an wechselnden Locations, u.a. im Neuen Museum, in der Weinerei, im Digitalen Gründerzentrum ZOLLHOF, in der Villa Leon, in der Galerie 76 Auf AEG, im Z-Bau oder in der Galerie 2Bananas in Gostenhof. Siehe dazu #10jahrezentrifuge auf instagram oder auf Facebook.
Wir treffen uns regelmäßig an wechselnden Orten in Nürnberg, gerne auch zu Ausstellungen mit Kuratorenführungen, um uns danach noch bei einem geselligen Getränk auszutauschen. Interessierte sind herzlich willkommen – eine kurze Mail an info@zentrifuge-nuernberg.de genügt und wir teilen dir den jeweiligen Treffpunkt mit.
Die Zentrifuge Sprache
Fragen an Michael Schels, Initiator Zentrifuge und 1. Vorstand 2008-2018
Alessandra Brisotto: Wie definierst du Kultur?
Michael Schels: Kultur besteht aus gepflegten Formen der Erfüllung und der Sehnsucht.
AB: Welcher Gegenstand steht in deinen Augen für Kultur?
MS: Ein Brunnen: Er bietet gefasst das dar, was uns belebt. Er passt in die Landschaft als wäre er in ihr gewachsen und ist doch Menschenwerk. Geschaffen für das Leben.
AB: Kann die Beziehung zwischen Kultur/Kreativität und Wirtschaft mit einer Beziehung zwischen Frau und Mann verglichen werden? Geht es dabei um Integration und Kollaboration oder eher um Konkurrenz?
MS: Sofern man das Technische und Rationale als männlich und das Fühlende und Schöpferische als weiblich begreift – ja. Da jedoch Gegensätze und Unterschiede über ihre Grenzen hinaus immer auch Gemeinsamkeiten haben, erfüllen sie letztlich ihren Zweck allein in der Spannung, die sie in der Differenz erleiden. Aus dieser Spannung entsteht Wahrnehmung und aus dieser Erkenntnis. Wir sollten nicht konkurrieren um zu kämpfen, sondern um zu spielen. Wenn man Konkurrenz als Teil eines kollaborativen Spiels versteht, dann macht sie Sinn und auch Vergnügen.
AB: Der Existenzkampf findet im Reich der Pflanzen, der Tiere und auch im Reich der Menschen statt. Welche Unterschiede und welche Ähnlichkeiten gibt es zwischen diesen Reichen? Könnten wir von diesen natürlichen Systemen – von denen wir uns mehr und mehr entfernen – etwas lernen?
MS: Alles Leben strebt nach Entfaltung und Erfüllung. Je mehr es von Geist durchdrungen ist, desto mehr vergegenwärtigt es seine Freiheit. Angesichts der Natur lernen wir Bescheidenheit und erfahren das Schöpferische unseres Seins.
AB: Wieso gibt es die Zentrifuge? In welchem „Reich“ existiert sie?
MS: Die Zentrifuge gibt es, weil und damit sie Freiräume schafft – im Denken, Fühlen und Handeln. Ihr eigentlicher Ort ist die Utopie, sie ist ein Sensor für Möglichkeiten, insofern entstammt sie der Zukunft. Sie gewinnt ihre Kraft aus der Sehnsucht nach Erfüllung.
AB: Was oder wer ist die Zentrifuge?
MS: Die Zentrifuge ist ein Entwicklungs-Gefüge, das Menschen über bestimmte Zeiträume in gemeinsamen Projekten vereint und ihnen eine Ahnung von gelebter Gemeinsamkeit gibt.
AB: Könnte die Zentrifuge sich auch in anderen Ländern entwickeln, z.B. in Italien oder Frankreich?
MS: Zentrifugen gibt es bereits tausendfach auf der ganzen Welt in unterschiedlichen Formen und Entwicklungsstadien. Sie heißen nur verschieden und stellen sich unterschiedlichen Aufgaben. Sie sind Äußerungen einer umfassenden sozialen und kreativen Bewegung hin zu einer neuen, völlig anders organisierten Welt.
AB: Welche Rolle spielen Individuen, Kunst, Wirtschaft, Literatur, Musik, Kultur in der Zentrifuge?
MS: Alles Schöpferische findet in der und durch die Zentrifuge höchste Anerkennung und kommt dabei in Austausch mit dem Unerwartbaren. Die Alchemie der Erneuerung bewirkt ungeahnte Impulse und Prozesse, die uns auf das Kommende vorbereiten. Die Zentrifuge lehrt uns wieder das Staunen.
AB: Welche Rolle spielen sie in den verschiedenen „Reichen“ und in Ihnen?
MS: Sie klingen und tanzen, sie tönen und flirren, sie atmen und berühren, sie geben dem Leben Bedeutung. Sie lassen uns fühlen, wer und was wir sind. Sie öffnen uns die Sinne und beglücken uns.
AB: Stell uns eine Frage.
MS: Könnt ihr das Denken fühlen?
Alessandra Brisotto: Wie definierst du Kultur?
Michael Schels: Kultur besteht aus gepflegten Formen der Erfüllung und der Sehnsucht.
AB: Welcher Gegenstand steht in deinen Augen für Kultur?
MS: Ein Brunnen: Er bietet gefasst das dar, was uns belebt. Er passt in die Landschaft als wäre er in ihr gewachsen und ist doch Menschenwerk. Geschaffen für das Leben.
AB: Kann die Beziehung zwischen Kultur/Kreativität und Wirtschaft mit einer Beziehung zwischen Frau und Mann verglichen werden? Geht es dabei um Integration und Kollaboration oder eher um Konkurrenz?
MS: Sofern man das Technische und Rationale als männlich und das Fühlende und Schöpferische als weiblich begreift – ja. Da jedoch Gegensätze und Unterschiede über ihre Grenzen hinaus immer auch Gemeinsamkeiten haben, erfüllen sie letztlich ihren Zweck allein in der Spannung, die sie in der Differenz erleiden. Aus dieser Spannung entsteht Wahrnehmung und aus dieser Erkenntnis. Wir sollten nicht konkurrieren um zu kämpfen, sondern um zu spielen. Wenn man Konkurrenz als Teil eines kollaborativen Spiels versteht, dann macht sie Sinn und auch Vergnügen.
AB: Der Existenzkampf findet im Reich der Pflanzen, der Tiere und auch im Reich der Menschen statt. Welche Unterschiede und welche Ähnlichkeiten gibt es zwischen diesen Reichen? Könnten wir von diesen natürlichen Systemen – von denen wir uns mehr und mehr entfernen – etwas lernen?
MS: Alles Leben strebt nach Entfaltung und Erfüllung. Je mehr es von Geist durchdrungen ist, desto mehr vergegenwärtigt es seine Freiheit. Angesichts der Natur lernen wir Bescheidenheit und erfahren das Schöpferische unseres Seins.
AB: Wieso gibt es die Zentrifuge? In welchem „Reich“ existiert sie?
MS: Die Zentrifuge gibt es, weil und damit sie Freiräume schafft – im Denken, Fühlen und Handeln. Ihr eigentlicher Ort ist die Utopie, sie ist ein Sensor für Möglichkeiten, insofern entstammt sie der Zukunft. Sie gewinnt ihre Kraft aus der Sehnsucht nach Erfüllung.
AB: Was oder wer ist die Zentrifuge?
MS: Die Zentrifuge ist ein Entwicklungs-Gefüge, das Menschen über bestimmte Zeiträume in gemeinsamen Projekten vereint und ihnen eine Ahnung von gelebter Gemeinsamkeit gibt.
AB: Könnte die Zentrifuge sich auch in anderen Ländern entwickeln, z.B. in Italien oder Frankreich?
MS: Zentrifugen gibt es bereits tausendfach auf der ganzen Welt in unterschiedlichen Formen und Entwicklungsstadien. Sie heißen nur verschieden und stellen sich unterschiedlichen Aufgaben. Sie sind Äußerungen einer umfassenden sozialen und kreativen Bewegung hin zu einer neuen, völlig anders organisierten Welt.
AB: Welche Rolle spielen Individuen, Kunst, Wirtschaft, Literatur, Musik, Kultur in der Zentrifuge?
MS: Alles Schöpferische findet in der und durch die Zentrifuge höchste Anerkennung und kommt dabei in Austausch mit dem Unerwartbaren. Die Alchemie der Erneuerung bewirkt ungeahnte Impulse und Prozesse, die uns auf das Kommende vorbereiten. Die Zentrifuge lehrt uns wieder das Staunen.
AB: Welche Rolle spielen sie in den verschiedenen „Reichen“ und in Ihnen?
MS: Sie klingen und tanzen, sie tönen und flirren, sie atmen und berühren, sie geben dem Leben Bedeutung. Sie lassen uns fühlen, wer und was wir sind. Sie öffnen uns die Sinne und beglücken uns.
AB: Stell uns eine Frage.
MS: Könnt ihr das Denken fühlen?